
Wasser im Tank: Ursachen & was man dagegen machen kann
Wasser ist in vielen Bereichen des Lebens unverzichtbar – im Kraftstofftank jedoch fehl am Platz. Was auf den ersten Blick harmlos klingt, kann für Motor und Kraftstoff fatale Folgen haben. Ob durch Kondensation, verunreinigten Kraftstoff oder undichte Tankkomponenten – sobald Wasser ins System gelangt, beginnt ein Prozess, der nicht nur die Leistung des Fahrzeugs beeinträchtigt, sondern auch teure Reparaturen nach sich ziehen kann. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Wasser in den Tank gerät, welche Ursachen und Symptome es gibt und was Sie dagegen unternehmen können.
Die acht häufigsten Ursachen für Wasser im Tank
- Kondensation bei Temperaturschwankungen
- Halbleere Tanks mit viel Luftvolumen
- Verunreinigter Kraftstoff aus Kanistern oder Altanlagen
- Undichte Tankdeckel oder Dichtungen
- Risse im Tank oder in den Leitungen
- Fehlende oder defekte Entlüftungssysteme
- Regen- oder Spritzwasser bei offener Tanköffnung
- Unsachgemäße Lagerung bei Wohnmobilen oder Booten

Wie gelangt Wasser in den Tank?
Eine der häufigsten Ursachen für das Vorhandensein von Wasser im Kraftstofftank ist Kondensation. Besonders bei stark schwankenden Temperaturen – beispielsweise während der Übergangsmonate – sammelt sich Feuchtigkeit an den Innenwänden des Tanks an. Diese kondensiert und bildet Tröpfchen, die sich mit der Zeit am Tankboden absetzen. Besondere Vorsicht ist bei halbleeren Tanks geboten, da diese ein größeres Luftvolumen im Tankinneren aufweisen und somit mehr Raum für Feuchtigkeit bieten.
Allerdings kann auch der Kraftstoff selbst bereits verunreinigt sein. Wer beispielsweise aus alten Tankanlagen oder aus Kanistern tankt, läuft Gefahr, Wasseranteile mit einzufüllen.
Ebenso kritisch sind defekte oder undichte Tankkomponenten: Ein poröser Tankdeckel, beschädigte Einfüllstutzen oder undichte Entlüftungsschläuche ermöglichen es Regen- oder Spritzwasser, ungehindert in den Tank zu gelangen.
Anzeichen für Wasser im Tank
Die Symptome, die auf Wasser im Kraftstoff hindeuten, sind vielfältig. Viele Betroffene bemerken zunächst ein unruhiges Laufverhalten des Motors, gelegentliches Ruckeln oder einen spürbaren Leistungsverlust. Besonders auffällig ist es, wenn der Motor nach dem Tanken schlecht anspringt oder gar Fehlzündungen auftreten. Moderne Fahrzeuge zeigen oft eine Warnmeldung wie “Wasser im Kraftstofffilter” an – ein deutliches Signal, das nicht ignoriert werden sollte.
Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist die Sichtkontrolle im Kraftstofffilter. Dort lässt sich Wasser oft als klare Trennschicht unterhalb des Kraftstoffs erkennen, da sich Öl und Wasser nicht vermischen. Wer ganz sicher gehen möchte, kann auch eine Probe vom tiefsten Punkt des Tanks entnehmen. Wasser sammelt sich stets unten, da es schwerer ist als Diesel oder Benzin.
Was tun, wenn Wasser im Tank ist?
Die richtigen Maßnahmen hängen vom Ausmaß der Verunreinigung ab. In leichten Fällen kann ein sogenannter Tanktrockner helfen. Dieses Gerät wird an einer Kordel in den Tank eingeführt und saugt dort über einige Tage hinweg das freie Wasser auf. Auch spezielle Additive sind eine effektive Lösung. Diese Produkte emulgieren das Wasser im Kraftstoff, sodass es in feinster Form mitverbrannt werden kann. Wer das Problem im Ursprung bekämpfen möchte, setzt auf antibakterielle Zusätze, die das Wachstum von Mikroorganismen verhindern.
Ist der Befall bereits weit fortgeschritten – etwa bei der Bildung von Schleim oder verstopften Filtern – hilft oft nur eine vollständige Entleerung des Tanks. In solchen Fällen wird der Tank ausgebaut, gründlich mechanisch gereinigt und mehrfach gespült. Alternativ bietet sich der Einsatz von innovativen Produkten, welche das Wasser direkt aus dem Kraftstoff herausfiltert, ganz ohne chemische Zusätze.
Wie lässt sich Wasser im Tank vermeiden?
Besonders effektiv ist es, den Tank immer möglichst voll zu halten. So wird das Luftvolumen im Inneren reduziert, was wiederum die Kondensation minimiert. Auch der regelmäßige Einsatz von Additiven zahlt sich aus. Antibakterielle Produkte können das Wachstum von Mikroorganismen unterdrücken, selbst wenn sich kleinere Wassermengen bereits im Tank befinden.
Kontrollieren Sie regelmäßig Wasserabscheider und Filter. Das gilt besonders für Fahrzeuge, die saisonal genutzt werden, wie Wohnmobile oder Boote. Hier empfiehlt es sich, den Tank während der Standzeit komplett zu füllen und einen biostatischen Zusatz einzufüllen. Diesel sollte in solchen Fällen nie länger als 6 Monate ungeschützt im Tank stehen.
Langfristige Schäden durch Wasser im Dieselsystem
Wird das Wasserproblem ignoriert, kann es schnell teuer werden. Rost bildet sich an den Tankwänden und in den Leitungen, was zu einem erhöhten Verschleiß im gesamten Kraftstoffsystem führt. Die feinen Laufräder der Kraftstoffpumpe können durch Kalkablagerungen beschädigt werden. Verstopfte Filter sorgen für einen unregelmäßigen Motorlauf bis hin zum Totalausfall. Langfristig drohen kostspielige Schäden an Einspritzdüsen, Pumpen oder sogar ein kompletter Motorschaden durch Überhitzung und Trockenlauf. Der typische, muffige Geruch von befallenen Diesel oder Benzin ist dann meist nur noch ein letzter Warnhinweis.
Fazit: Kleine Ursache, großer Schaden
Wasser im Krafttank ist ein schleichender, aber gefährlicher Feind. Wer frühzeitig reagiert und regelmäßig kontrolliert, kann kostspielige Schäden verhindern. Ob mit Additiven, Tanktrocknern oder sorgfältiger Tankpflege – die Möglichkeiten zur Vorsorge und Behandlungen sind vielfältig. Entscheidend ist, das Thema ernst zu nehmen und im Zweifelsfall lieber einmal mehr als zu wenig hinzusehen. Denn eines ist sicher: Ein trockener Tank ist ein gesunder Tank – und ein Garant für einen langlebigen, zuverlässigen Motor.